Während der letzten Wochen haben sich geflüchtete Frauen aus Libyen, Somalia, Indien, Irak, Kosovo, Pakistan und Afghanistan mit dem Thema "Unsere Heimat" auseinandergesetzt. Was bedeutet Heimat für jeden einzelnen. Wie ist es, wenn man die eigene Heimat verlassen muss und an einem neuen Ort ankommt? Was verbinde ich mit diesem neuen Ort? Was gefällt mir, was gefällt mir nicht? Ihre Eindrücke und Erfahrungen haben die Frauen in Fotos festgehalten, die sie in Sebnitz und Umgebung aufgenommen haben.
Der Caritasverband für Dresden e.V., lädt alle Interessierten herzlich zur
Ausstellung "Unsere Heimat"
vom 29. Juni bis 28. August
ins Rathaus von Sebnitz, Kirchstraße 5, ein.
Öffungszeiten sind vormittags am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 9 bis 12 Uhr, nachmittags am Dienstag 13 bis 18 Uhr und Donnerstag 13 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Hintergrund:
Das Frauencafé
Um geflüchteten Frauen über das allgemeine Angebot der Flüchtlingssozialberatung des Caritasverbandes für Dresden e.V. hinaus den Zugang zum öffentlichen Leben zu erleichtern, ihnen Wege aufzuzeigen, wie ein selbstbestimmtes Leben möglich ist, konnte im gemeinsamen Austausch mit den Frauen im März dieses Jahres ein Begegnungstreffen ins Leben gerufen werden. Dabei ist das Hauptanliegen, nicht über geflüchtete Frauen zu reden, sondern mit ihnen. In unseren wöchentlichen Treffen gibt es Raum für die inhaltliche Auseinandersetzung zu verschiedenen Themen, aber auch Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten oder kreatives Gestalten. Das Angebot wird mit den Frauen entwickelt und soll sich an ihren Bedürfnissen orientieren. Ziel ist es, die Frauen durch gemeinsame, niedrigschwellige Aktivitäten, die den Austausch, den Zusammenhalt, das Selbsthilfepotenzial und die Handlungskompetenzen fördern, zu stärken. Interessierte können sich gern bei Magdalena Schneider telefonisch unter 0173/5416505 oder per Email unter m.schneider@caritas-dresden.de melden.
Caritas-Jahreskampagne "Zusammen sind wir Heimat"
Unter dem Motto "Zusammen sind wir Heimat" möchte die Caritas zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung über Vorstellungen von Heimat und über das Zusammenleben in Vielfalt anregen. Vor dem Hintergrund der großen Zahl der Flüchtlinge, die in den vergangen zwei Jahren nach Deutschland gekommen sind, sind Einheimische und Zuwanderer gleichermaßen gefordert ihren Beitrag für ein gelingendes Miteinander zu leisten.
Die Flüchtlingsthematik hat zu einer starken gesellschaftlichen Polarisierung geführt, was auch zum Erstarken von Rechtspopulismus in unserer Gesellschaft geführt hat. Das geht teilweise mit einer Verrohung der Sprache einher und führt zu einem besorgniserregenden Anstieg der Gewaltbereitschaft, die auch in unserem Landkreis zu spüren ist. Doch damit wird in der Gesellschaft kein Problem gelöst. Demokratische Gesellschaften leben vom Meinungsstreit, der auf Fakten beruht, und der Suche nach Lösungen, die Menschen integrieren und nicht ausgrenzen. Zu einer Versachlichung der Debatte gehört auch, die in der Gesellschaft vorhandenen Sorgen und Ängste aufzunehmen und sich damit argumentativ auseinanderzusetzen. Es ist Aufgabe der Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft, die anstehenden Debatten zur Integration der Menschen, die in Deutschland eine neue Heimat suchen, ernsthaft und sachlich zu führen.
Der Begriff der Heimat darf nicht extremen Gruppen überlassen werden. Heimat, das sind die Menschen, die einander begegnen. "Heimat entsteht, lebt und kann wachsen, indem wir unsere Sprache, unsere Kultur, unser Land teilen", so Caritas-Präsident Peter Neher. Das will die Caritas-Kampagne deutlich machen, die auch zum Dialog einlädt.
Unter www.zusammen-heimat.de finden sich viele Informationen, sozialpolitische Positionen und der Heimatfilm. Hier kann man auch mehr über die Menschen erfahren, die auf den Caritas-Plakaten abgebildet sind und beim Heimat-Quiz testen, wie gut Sie Deutschland kennen.