Kinderschutz in der Migrationsgesellschaft – Caritas informiert
Auf Einladung des Jugendamtes Dresden stellte die Asylberatungsstelle des Caritasverbandes für Dresden e.V. Ergebnisse ihrer Erfahrungen aus mehrjähriger Beratungserfahrungen zum Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung vor und informierte insoweit erfahrene Fachkräfte auf der ersten Jahresfachtagung zu Besonderheiten und fachlichen Standards bei der Gefährdungseinschätzung in geflüchteten Familien. Der Fachtag fand im Neuen Rathaus statt und wurde vom Jugendamt Dresden organisiert. Eingeladen waren insoweit erfahrene Fachkräfte und andere Fachkräfte im Bereich Kinderschutz, wodurch die Praxiserfahrungen der Asylberatungsstelle des Caritasverbandes für Dresden e.V. an hauptamtliche Mitarbeiter_innen aus öffentlichen und freien Trägern weitergetragen werden konnten, um dem Ziel einer trägerübergreifenden Zusammenarbeit, Professionalisierung und interkulturellen Öffnung der Regeldienste wieder ein Stück näher zu kommen.
Zentraler Punkt des Fachinputs der Flüchtlingssozialarbeiterin Ruth Schilling des Caritasverbandes für Dresden e.V. waren wissenschaftliche und einzelfallbezogene Analysen mit dem Ergebnis, dass die Lebenswelt als ausschlaggebender Faktor für die Gefährdungseinschätzung und die Zusammenarbeit mit geflüchteten Eltern und Kindern mit allen persönlichen und strukturellen Besonderheiten von Fachkräften wesentlich mehr in die Fallanalyse einbezogen werden sollte. Das noch fehlende Systemwissen zu den Bereichen des Asyl- und Aufenthaltsrecht, strukturelle Mängel wie z.B. fehlende Gelder für Übersetzungsleistungen sowie Unsicherheiten mit der Thematik Flucht und Asyl stellen dabei große Hürden dar. Außerdem müssen eigene Vorurteile und Annahmen reflektiert und in der Gefährdungseinschätzung berücksichtigt werden.
Die Asylberatung des Caritasverbandes für Dresden e.V. arbeitet seit Beginn der Beratungstätigkeit mit besonderem Fokus auf die trägerübergreifende Kooperation und strukturelle Weiterentwicklung und interkulturellen Öffnung der Regeldienste. Über die vergangenen sechs Jahre hat sich die Flüchtlingssozialarbeit des Caritasverbands für Dresden e.V. als Ergänzung zum Migrationsdienst und Jugendmigrationsdienst damit als Ansprechpartnerin für öffentliche und freie Träger entwickelt, die mit der Zielgruppe geflüchteter Menschen arbeitet.
Als relevanter Teil der deutschen Migrationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts müssen geflüchtete Menschen und Menschen mit anderen Migrationsbiografien auch strukturell immer mehr in den Fokus professionellen Handelns rücken, was der Caritasverband für Dresden e.V. sehr begrüßt.