Herzlich sind dazu alle Interessierten ins Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz in die Albertstraße 10 in Dresden eingeladen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10.000 Menschen durch Suizid. Wir wissen heute, dass jeder Suizid im Durchschnitt Auswirkungen auf 6 bis 20 weitere Personen hat. Hierzu gehören die unmittelbar Betroffenen wie Ehepartner, Kinder, Eltern, aber auch mittelbar Betroffene wie Freunde und Bekannte. Nicht zu vergessen die erhebliche Zahl derer, die von Berufswegen mit Suiziden konfrontiert sind.
Die vom Verein "Angehörige um Suizid" (AGUS) konzipierte Ausstellung stellt die Menschen in den Mittelpunkt, die mit dem Suizid eines nahen Angehörigen oder Freundes konfrontiert sind. Die Ausstellung zeigt, Suizidtrauer ist eine besondere Trauer, Schuld und Schamgefühle spielen hier eine große Rolle. Die immer noch bestehenden Vorurteile und Tabus rund um den Suizid beeinflussen die Hilfsangebote. Selbst medizinische und psychologische Fachkräfte empfinden es oft als Herausforderung, eine wertfreie Haltung zu wahren. Die Ausstellung ist im Sozialministerium bis zum 15. September montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung lädt die AG Suizidforschung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus gemeinsam mit dem Caritasverband für Dresden e.V. und dem Psychosozialen Krisendienst Dresden zu einem Fachkolloquium ins Haus der Kathedrale (Schlossstraße 24) ein. Thema ist auch hier die Trauer nach dem Suizid eines nahestehenden Menschen. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge der Fachexperten PD Dr. Rita Bauer von der Uniklinik Dresden und Chris Paul, Leiterin des Trauerinstituts Deutschland, in denen es um Trauer und Trauerbewältigung nach einem Suizid geht. Dabei geht es vor allem um Wissensvermittlung und den Austausch zu einer besseren psychosozialen Versorgung. Das Kolloquium schließt circa 18.15 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst ab, dem Pfarrer Hans-Christoph Werneburg vorsteht. Für die Veranstaltung hat Sozialministerin Barbara Klepsch die Schirmherrschaft übernommen.