Der Fluss des Lebens – Malerei von Frank-Ole Haake im Caritasverband für Dresden
Es geht wohl immer um die Liebe zum Leben, zur Achtung der Schöpfung, um eine Entwicklung, die uns Menschen in unsere Fülle, in unser Licht führen will. (Frank-Ole Haake)
Frank-Ole Haake ist Maler, Grafiker und Märchenerzähler. Seit über 40 Jahren widmet sich der 1960 geborene Künstler der Öl-, Acryl- und Hinterglasmalerei sowie der Grafik. Haake entwickelte eine expressiv mystische Bildsprache, die Motive sind vielfältig und sowohl realistisch als auch abstrakt und speisen sich zum Beispiel aus der antiken Mythologie. Haake ist Mitglied im Künstlerbund Dresden und im Neuen Sächsischen Kunstverein.
Der Mann in allen Farben, ein Traumpferd, ein Schwan zum Sonnenaufgang und der Heilige Michael haben sich versammelt um die Beratungsstelle der Caritas auf der Canalettostraße 10, 01307 Dresden, zu bereichern. Verschiedene Techniken lassen die Arbeiten des Dresdner Künstlers Frank-Ole Haake alias Ole Bildermensch in großer Farbenpracht erstrahlen. Neben der Acryl- und Ölmalerei finden sich auch bemalte Fenster aus dem ehemaligen "Güntzpalast", einem großen Wohnheim der TU Dresden auf der Güntzstrasse. "Ich hatte damals kein Geld für Malgründe. Eines Tages fuhr ich an diesem Wohnheim vorbei und sah, dass alle Fenster und Türen ausgewechselt wurden und auf den Müll wandern sollten. Ich hatte schon zu DDR-Zeiten auf Glas gemalt und frage einen Bauleiter, ob ich ein paar Fenster bekommen könne. "Wieviel wollen Sie?" war seine Antwort und dann fuhr ein kleiner LKW mit kleinen und großen Fenstern vor die Schokofabrik. Dort habe ich mein Atelier."
So fällt denn auch ein auf Glas gemaltes Bild, das zusätzlich von hinten beleuchtet wird, besonders in Auge. Das schafft eine besondere Ruhe beim Betrachten. Bei der Betrachtung der Bilderliste fällt ein Wort aus dem Rahmen: Einlinienbild. Was meint es? Ole Bildermensch erklärt dazu: "Vor einiger Zeit begann ich die Komposition eines Bild durch eine zusammenhängende Linie zu gestalten. Alles hängt zusammen. Dadurch entstehen zwei komplex verwobene Flächen, die ich ausmale und dann werden die einzelnen Bereiche weiter gestaltet." Eine weitere Besonderheit ist die Verwendung von Eitempera, eine Farbe, die schon in der Urzeit verwendet wurde. Ein Ei und Leinöl werden mit Pigmenten vermischt. Dadurch erhalten die Farben eine samtene Oberfläche. Der Heilige Michael leuchtet in Pompejanisch Rot, Lichtem Ocker und Ultramarinblau. Was ist nun mit dem Fluss des Lebens? Im Foyer hängt diese Hinterglasmalerei in leuchtendem Rot und Blau und verdeutlicht das Leben. Es fließt wie ein Fluss, der immer derselbe zu sein scheint und es doch niemals ist.
Die Ausstellung kann bis Mitte 2023 besichtigt werden. Interessierte können sich die Arbeiten zu den Sprechzeiten des Caritas Beratungszentrums jeden Dienstag und Donnerstag, jeweils zwischen 9 und 12 Uhr und 15 und 18 Uhr sowie nach telefonischer Voranmeldung unter 0351/4984715 anschauen.
Insgesamt sind 20 Arbeiten zu sehen. Die verwendeten Techniken sind Öl-, Acryl- und Hinterglasmalerei sowie Grafik.