Als völlig überzogen und nicht dem Alltag in Einrichtungen der
Altenhilfe entsprechend bezeichnen der Deutsche Caritasverband (DCV) und das
Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW der EKD) die
Äußerungen des Sozialverband Deutschland.
Die Situation in deutschen Altenheimen als die größte soziale und humane
Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg zu bezeichnen, sei unverantwortlich und
schüre Ängste bei alten und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen.
Gleichzeitig missachten solche Äußerungen die qualifizierte und engagierte
Arbeit der Beschäftigten.
Pflegeheime unterliegen regelmäßigen und aufwendigen Kontrollen der
Heimaufsicht und des Medizinischen Dienstes (MDK) der Krankenkassen. Die
Ergebnisse dieser Kontrollen werden in den Jahresberichten des MDK
veröffentlicht. Weder die Berichte des MDK noch die Berichte der Heimaufsicht
oder sonstiger Studien belegten derartige Zahlen und Behauptungen.
In den rund 3.573 Einrichtungen, die in der Verantwortung von Caritas und
Diakonie stünden, leben etwa 262.400 alte und pflegebedürftige Menschen. Um
sicherzustellen, dass die Leistungen in den Einrichtungen den Vorstellungen und
Wünschen der hier lebenden Männer und Frauen entsprechen, führt zum Beispiel
der DCV seit fünf Jahren in seinen Einrichtungen eine externe Befragung zur
Zufriedenheit der Bewohner durch. Inzwischen wurden rund 10.000 Interviews
ausgewertet. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, qualifizierte Profile der
jeweiligen Stärken und Schwächen zu entwickeln und die Qualität der Leistungen
zu verbessern.
Darüber hinaus haben beide Verbände durch Maßnahmen im Qualitätsmanagement
erhebliche Anstrengungen unternommen, die Qualität der Pflege zu verbessern.
Beispielsweise stellt
das
Diakonie Siegel Pflege in
der Altenpflege eine Auszeichnung für höchste Qualität in der pflegerischem Arbeit
dar. Derzeit sind 55 diakonische Einrichtungen
zertifiziert
.
Weitere 1.000 Einrichtungen arbeiten nach den Pflege-Siegel-Richtlinien mit dem
Ziel zur Zertifizierung.
Als problematisch bezeichnen der katholische und evangelische Wohlfahrtsverband
hingegen die Finanzierung einer ausreichenden Personalbesetzung. In vielen
Bundesländern bestehen hierüber keine Vereinbarungen mit den Kostenträgern, so
dass viele Einrichtungen an der unteren Grenze der Personalausstattung liegen.
Verstärkt wird diese Problematik durch die Tatsache, dass die meisten Menschen
erst in einem höheren Lebensalter und einem dadurch bedingten erhöhten
Pflegebedarf in Einrichtungen der Altenhilfe einziehen und dadurch die
Anforderungen an das Personal steigen.
Kontakt:
Deutscher Caritasverband, Referat Altenhilfe, Ursula Wetzel,
Tel: (07 61) 2 00- 4 60
E-Mail:
ursula.wetzel@caritas.de
Diakonisches Werk
der Evangelischen Kirche in Deutschland, Direktor Horst Steinhilber, Telefon
(0172)
6204 215
E-Mail:
steinhilber@diakonie.de