Das sagen die Statistiken der Krankenkassen, das melden die Personalverantwortlichen der Wohlfahrtsverbände. Burn out, Depressionen, Psychosen, Schlafstörungen, Sucht, Ängste oder Essstörungen belasten nicht nur die Mitarbeiter, sondern wirken sich auch auf die Arbeit aus. Fehlzeiten nehmen zu und werden länger. Dass Arbeit krank machen kann, gilt natürlich nicht nur für den Sozialbereich, es ist in allen Branchen zu beobachten. Und es ist auch selten die Arbeit allein, die zum Burn out führt, denn jeder bringt sein eigenes Päckchen mit in die Arbeit, aus seiner Lebenssituation, seiner Biographie. "Aber es ist unsere Pflicht als Dienstgeber, aus Achtsamkeit und Fürsorge für die eigenen Beschäftigten hier gegenzusteuern und alles zu versuchen, um belastende Faktoren am Arbeitsplatz zu verringern", sagt Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl (München). Der Landes-Caritasverband hat deshalb ein bayernweites größtenteils EU-finanziertes Projekt namens "Gesund führen" gestartet. Es soll Führungskräfte für eine "gesunde Führung" sensibilisieren und Gefahrenquellen für Körper und Seele in der Arbeit ebenso aufzeigen wie Vermeidungsstrategien. Bei der Auftaktveranstaltung zum ersten Kurs am 12. Oktober 2012 in Schloss Fürstenried in München zählten 18 Führungskräfte aus oberbayerischen Sozialeinrichtungen auf, was sie bei ihren Mitarbeitern beobachtet haben: Depressionen, Psychosen, Schlafstörungen, Sucht, Ängste oder Essstörungen. Über zehn Prozent, schätzten sie, können zumindest zeitweise als psychisch angeschlagen gelten. In ihren Kursen wollen die Führungskräfte Wege finden, um die seelische Gesundheit ihrer Beschäftigten vorbeugend zu fördern. Informationen: www.gesund-fuehren.net
Bernd Hein
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Sozialpolitik
Deutscher Caritasverband
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