Der bundesweit von der Caritas und den Energie- und
Klimaschutzagenturen angebotene Stromspar-Check für einkommensschwache
Haushalte ist noch erfolgreicher als gedacht. Bezieher von Arbeitslosengeld II
zahlen durchschnittlich 102 Euro weniger Stromkosten pro Jahr, die Empfänger
von Wohngeld können ihre jährlichen Aufwendungen für Strom, Heizung und
Warmwasser sogar um durchschnittlich 171 Euro reduzieren. Die bisherigen
Annahmen lagen rund 10 Prozent darunter. Dies sind die zentralen Ergebnisse der
wissenschaftlichen Evaluation des Projektes, die die Forschungsstelle
Umweltpolitik der Freien Universität Berlin im Auftrag der nationalen
Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums vorgenommen hat.
Insgesamt bescheinigte die FU Berlin dem Stromspar-Check eine hohe Wirksamkeit
für den Klimaschutz und eine große Breitenwirkung. Rund 80 Prozent der
teilnehmenden Haushalte gaben im Rahmen der Evaluation an, infolge der
Vor-Ort-Beratung und mit Hilfe von kleinen Energiespargeräten sei der
Energieverbrauch teilweise sogar sehr deutlich gesunken. Mit der Arbeit der
Stromsparhelfer waren 97 Prozent der Haushalte zufrieden oder sehr zufrieden,
so die FU-Forscher.
Insgesamt 33.000 Bezieher von Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Sozialhilfe
wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren von einem der rund 1.500
Stromsparhelfer in ihrer Wohnung beraten und erhielten kostenlos
Energiesparlampen, Steckerleisten, Wasserperlatoren und andere Hilfsmittel zur
Senkung der Strom- und Wasserkosten. Die Stromsparhelfer selbst sind
Langzeitarbeitslose, die für dieses Programm eine spezielle Schulung und eine
vorübergehende Beschäftigung erhielten. Jeder vierte Stromsparhelfer hat im
Anschluss an diese Tätigkeit einen Job auf dem regulären Arbeitsmarkt gefunden.
Auf einem Kongress zum Stromspar-Check in Berlin bekräftigten der Deutsche
Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen
Deutschlands (eaD), dieses kombinierte Umwelt- und Sozialprojekt auch 2011
fortzusetzen. Das Bundesumweltministerium hat seine hohe Wertschätzung des
Projektes zum Ausdruck gebracht.
Um das Projekt auf hohem Niveau fortführen bzw. ausweiten zu können, werden
weitere Geldgeber gesucht. Vertreter der Caritas und des eaD appellierten daher
an die führenden Energieversorgungsunternehmen, sich im ganz eigenen Interesse
an diesem Beratungsangebot zu beteiligen. Der Stromspar-Check sei eine
hervorragende Möglichkeit, mit dem Thema „Energieschulden“ präventiv umzugehen
und daher langwierige und kostspielige Mahnverfahren zu vermeiden.
Weitere Informationen zum Projekt unter:
www.stromspar-check.de
Kontakt:
• Claudia Beck, Pressesprecherin, Deutscher Caritasverband e. V., Telefon:
030 284447-42, E-Mail:
pressestelle@caritas.de
• Volker Gustedt, Pressesprecher, Bundesverband der Energie- und
Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e. V.,
c/o Berliner Energieagentur, Telefon: 030 293330-19, E-Mail:
gustedt@berliner-e-agentur.de