Freiburg, 24. Juli 2002. Auch nach der von russischer Seite offiziellen Beendigung des Krieges ist die humanitäre Lage in Tschetschenien weiterhin besorgniserregend. "310.000 Vertriebene in und außerhalb Tschetscheniens leiden noch immer unter den Folgen des Krieges", sagt der Leiter der Katastrophenhilfe von Caritas international, Jürgen Lieser, der soeben aus Tschetschenien und dem benachbarten Inguschetien zurückgekehrt ist. "Die mehr als 150.000 Flüchtlinge in Inguschetien würden gerne in ihre Heimat zurückkehren, fürchten aber die unberechenbaren Repressalien der Russen." Die völlig zerstörte Stadt Grosny gleiche einer militärischen Festung. Russische Soldaten haben unzählige Straßensperren aufgebaut. Es wird von Schikanen, Hausdurchsuchungen, willkürlichen Verhaftungen und Folterungen durch die Militärs berichtet. Trotzdem werden die tschetschenischen Flüchtlinge mit willkürlichen Methoden zur Rückkehr in das zerstörte Land gedrängt.
Die Arbeitsbedingungen für die wenigen humanitären Hilfsorganisationen, die in der Region tätig sind, seien nicht leicht, berichtet Lieser weiter. Trotz des großen Bedarfs für humanitäre Hilfe sind freie Bewegung und ungehinderter Zugang zu den Kriegsopfern in Tschetschenien nicht möglich. Die Region Nordkaukasus gilt für internationale humanitäre Helfer als Gebiet mit der höchsten Gefahrenstufe. Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen können sich wegen zahlreicher Entführungen nur mit bewaffneten Leibwächtern bewegen.
Caritas international unterstützt in Tschetschenien und in Flüchtlingslagern in Inguschetien Hilfsprojekte für Kriegsopfer im Umfang von 150.000 Euro.
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden mit Stichwort "
Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00 online unter: http://spende.caritas-international.de
Diakonisches Werk der EKD, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/